George Onslow

George Onslow (1784-1853), aus englisch-französischem Elternhaus stammend, war ein führender Instrumentalkomponist seiner Zeit mit wichtigen Funktionen im internationalen Musikleben. Als Schüler von Anton Reicha ging er einen eigenen Weg, trat nicht in die Fußstapfen der Wiener Klassiker. Onslow wurde in der Pariser Presse als „unser französischer Beethoven" gefeiert, 1830 zum Ehrenmitglied der Philharmonic Society in London ernannt, in Frankreich 1834 Präsident des Athénée musical und 1842 Nachfolger Luigi Cherubinis in der Académie des Beaux-Arts. Im Kammerkonzert erklingt sein 1848 entstandenes Nonett a-Moll op. 77 für Flöte, Oboe, Klarinette, Horn, Fagott, Violine, Viola, Violoncello und Kontrabass. Nicht zufällig hat es dieselbe Besetzung wie Louis Spohrs bekanntes Nonett op. 31 von 1813, in dessen Schatten es jedoch nicht bleiben sollte. Bei Onslow brilliert nicht primär jede Stimme für sich, die einzelnen Motive werden vielmehr von Instrument zu Instrument geführt.

Literaturtipp:

  • Thomas Schipperges (Hrsg.): George Onslow : Studien zu seinem Werk, Hildesheim 2009

Der Band enthält folgende Beiträge:

- Pariser Musik in Klein-Paris: George Onslows Streichquartette (Friedhelm Krummacher)

- Zwischen leichter Muse und grosser Geste : zur Klavierkammermusik George Onslows (Thomas Schmidt-Beste)

- Die Klavierquintette George Onslows (Gottfried Heinz-Kronberger)

- George Onslows Klaviermusik (Marianne Stoelzel)

- Geburtsstunde einer romantischen französischen Sinfonik : die beiden ersten Sinfonien von George Onslow (Muriel Boulan)

- Sinfonik aus kammermusikalischem Geist : George Onslows Dritte Sinfonie (Bert Hagels)

- Ein "Hauptwerk ... insichtlich der Wirkung" ? George Onslows Vierte Sinfonie und die Tradition der langsamen Moll-Einleitung in Pariser Ouvertüren der Revolutionszeit (Stefan Keym)

- George Onslow als Musikdramatiker (Arnold Jacobshagen)

- Die Solistischen Gesänge in Onslows Le Colporteur ou l'Enfant du Bûcheron und Guise ou les Etats de Blois mit einigen Anmerkungen zu deutschen Übersetzungen (Herbert Schneider)

 

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